Das ZIS hat mit dem Projekt „Alt ist nicht gleich alt“ an dem bundesweiten Wettbewerb „Einsam? Zweisam? Gemeinsam!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und der BAGSO e.V. teilgenommen. In Berlin wurde am 18.03.2019 das ZIS mit dem Preis für den zweiten Platz in der Kategorie Bildung und Kultur von der Bundesministerin Dr. Franziska Giffey und dem Vorsitzenden Franz Müntefering der BAGSO – Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen e.V. ausgezeichnet. Die Preisverleihung fand im Rahmen der Fachtagung „Einsamkeit im Alter vorbeugen – aktive Teilhabe an der Gesellschaft ermöglichen“ des BMFSFJ statt. An dem Wettbewerb haben 660 Projekte aus ganz Deutschland teilgenommen. Der Preis wurde durch den Vorsitzenden des ZIS, Ali Elis, entgegengenommen. Herr Elis nutze die Preisverleihung, um sich mit der Ministerin Dr. Giffey auszutauschen und über die Belange der älteren Migrantinnen und Migranten der Bundesrepublik zu sprechen, deren gesellschaftliche Teilhabe durch intensivere Förderung ermöglichen werden sollte. Durch den „Markt der Möglichkeiten“ fand ein reger Austausch unter den Konferenzteilnehmern und Projektträgern aus ganz Deutschland statt.
„Nachhaltige Angebote wie unser verwirklichtes Virtuelles Museum der Migration dienen der Wertschätzung der Lebensleistungen der älteren Migrantinnen und Migranten. Spezielle Maßnahmen wie diese ermöglichen generationenübergreifende Arbeit und eine lebendige Beschäftigung mit dem Thema der Migrationsgeschichte.“ – sagte Ali Elis der Bundesministerin.
Das Projekt „Alt ist nicht gleich alt“ des ZIS – Zentrum für Migranten und Interkulturelle Studien e.V. zielt auf die Förderung der Integration von Migrantinnen und Migranten in Bremen im Sinne gesellschaftlicher Teilhabe und Chancengleichheit. Dafür haben Freiwillige einen bunten Strauß von Aktivitäten entwickelt, die zum Mitmachen einladen – vom Malkurs über eine Nähgruppe in einer offenen Kreativwerkstatt bis hin zu Theaterworkshops und dem Aufbau eines „Virtuellen Museums der Migration“. Geleitet wird das Projekt von Hatice Turan.
„Es wurde unter anderem herausgearbeitet, dass noch immer eine gesellschaftliche Isolation von Zugewanderten existiert. Das Gefühl der nicht-zugehörigkeit macht einsam. Die Arbeit in unserem Projekt bestätigt diese Annahme: Ältere Menschen leiden besonders darunter. Die Freiwilligen in unserem Projekt zeigen ihre Fähigkeiten und erfahren dadurch Anerkennung und Wertschätzung.“ – Gudrun Münchmeyer-Elis
Das ZIS bietet durch seine Kontaktstelle für ältere Migrantinnen und Migranten in Bremen – Köprü regelmäßige Beratung, Begleitung und Informationsangebote für ältere Menschen und deren Angehörige an. Immer mehr ältere Migrantinnen und Migranten sind alters- und gesundheitlich bedingt auf Unterstützung angewiesen. Das ZIS setzt sich seit 1981 speziell für Migrantinnen und Migranten im Bremer Westen ein. Ein Ziel ist die Förderung der Integration bei gleichzeitiger Wahrung der kulturellen Eigenständigkeit. Als NDO (Neue Deutsche Organisation) setzt sich das ZIS für die Belange der älteren Menschen in Bremen ein, unter anderen nach Schließung der AG Weser für die damaligen Werftarbeiterinnen und Werftarbeiter im Bremer Westen, aber auch für alle anderen ehemaligen „Gastarbeiterinnen“ und „Gastarbeiter“.
Seit 2009 besteht das Angebot Köprü, zu Deutsch Brücke, das – symbolisch gemeint – Brücken zwischen älteren Migrantinnen und Migranten und Trägern der Altenhilfe baut. Das Angebot Köprü wird durch die Senatorin für Soziales, Jugend, Frauen, Integration und Sport gefördert.
„Virtuelles Museum der Migration“
Projektseite Alt ist nicht gleich alt
Markt der Möglichkeiten – Ali Elis, Zeynep Sümer, Gudrun Münchmeyer-Elis (c) Gudrun Münchmeyer-Elis
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