Projekte

Bewusst-Gesund-Aktiv

Kooperationsprojekt ,,Bewusst – Gesund – Aktiv: Gesundheitsförderung für Migrant/-innen im Quartier“

In Deutschland haben laut Statistischem Bundesamt (2016) 18,6 Millionen Menschen einen Migrationshintergrund. Der Anteil der Gesamtbevölkerung mit Migrationshintergrund liegt damit bei 22,5 Prozent. Menschen mit Migrationshintergrund sind in Deutschland im Vergleich zur restlichen Bevölkerung überdurchschnittlich von Armut bedroht, was sich auch auf ihre gesundheitliche Situation auswirkt. Einer Erhebung des Robert Koch-Instituts zufolge nehmen Menschen mit Migrationshintergrund u. a. seltener Gesundheitsleistungen und Früherkennungsuntersuchungen in Anspruch. Als Gründe werden sprachliche und kulturelle Barrieren oder Diskriminierungserfahrungen sowie eine unzureichende interkulturelle Öffnung der Institutionen im Gesundheitsbereich genannt.

Der Paritätische Gesamtverband hat unter inhaltlicher sowie finanzieller Beteiligung der gesetzlichen Krankenkassen – vertreten durch den Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek), die Verbände der Betriebskrankenkassen, die IKK, die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau sowie die KNAPPSCHAFT – das Projekt ,,Bewusst – Gesund – Aktiv: Gesundheitsförderung für Migrant/-innen im Quartier“ ins Leben gerufen.

Im Paritätischen gibt es eine Vielzahl von Organisationen, die einen besonderen Zugang zur Zielgruppe der Menschen mit Migrationshintergrund haben. Darüber hinaus engagieren sich viele Mitgliedsorganisationen in verschiedenen Bereichen der Prävention und Gesundheitsförderung.

Empowerment für Migrantinnen und Migranten im Quartier

Bis März 2021 werden bundesweit zehn Paritätische Migrantenselbstorganisationen modellhaft Angebote der partizipativen Gesundheitsförderung und Prävention in Stadtteilen entwickeln und etablieren.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Organisationen kennen die Themen, Probleme und Bedarfe der Menschen im Quartier am besten, um sie angemessen unterstützen zu können. Deshalb werden mit Hilfe von partizipativen Methoden zunächst die Barrieren und Bedürfnisse der Menschen ermittelt und identifiziert. Dies bedeutet, dass die Zielgruppe von Beginn an eingebunden wird, was als wesentliches Kriterium für das Gelingen dieser Angebote gilt.

Auf Grundlage der Bedarfsanalysen entwickeln und erproben alle am Kooperationsprojekt Beteiligten gemeinsam gesundheitsfördernde Maßnahmen. Das entstandene Fachwissen und die Erfahrungen der Migrantenselbstorganisationen werden zunächst auf kommunaler Ebene und darauf aufbauend auf Bundesebene zusammengeführt, um Synergien zielführend nutzen zu können. Dadurch soll die Gesundheitsförderung und Prävention für und mit Menschen mit Migrationshintergrund in ihrem Lebensumfeld langfristig verbessert werden.

Qualifizierung der Fachdienste

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Paritätischen Fachdienste, die in ihrem Alltag täglich mit gesundheitsspezifischen Fragestellungen in Berührung kommen, werden im Rahmen des Projektes als weitere Zielgruppe eingebunden.

Für die Beraterinnen und Berater aus den drei bundesgeförderten Programmen ,,Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderinnen und Zuwanderer“, ,,Maßnahmen zur gesellschaftlichen und sozialen Integration“ und ,,niederschwelligen Frauenkurse“ werden bedarfsgerechte Qualifizierungen und Weiterbildungen zu gesundheitsrelevanten Themen und Kompetenzförderung entwickelt und durchgeführt.

Das Projekt wird über die gesamte Laufzeit wissenschaftlich evaluiert. Mehr Informationen finden Sie unter www.gmiq.paritaet.org

Vortragsreihe

Nach einer partizipativen Bedarfserhebung zur Gesundheitsversorgung haben wir 5 Themenkomplexe identifiziert zu denen bei den Projektteilnehmer*innen Informationsbedarf besteht. Zu den Themen organisieren wir niederschwellige Informationsvorträgen mit muttersprachlicher Übersetzung. Die Themen sind: Krankenkassen - Vorsorgeuntersuchungen und IGEL Leistungen, Zusammenhang von Ernährung und Diabetes, Informationen über Pflegeversicherung und Pflegegrade, Leben mit Demenz - Tagespflege und Selbsthilfegruppen, Tabuthema Psychische Erkrankung mit Schwerpunkt Depressionen.

Nachbarschaftsessen

Nachbarschaftsessen

Gemeinsames Essen nimmt bei unseren Projektteilnehmern eine zentrale Bedeutung ein, dazu werden gerne auch Nachbarn eingeladen um sich besser kennenzulernen. Aber wie kann man das Essen gesünder gestalten ohne auf Genuss zu verzichten? Wir stellen gesunde Alternativen vor, geben Anregungen und nutzen die gemeinsame Zeit um über die gesundheitliche Wirkung von Essen zu reden.